itb Karlsruhe – Forschen für das Handwerk.

Schlagwort: Kompetenzen

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Künstliche Intelligenz als helfende Hand im Handwerk

Handwerksbetriebe stehen vor der Herausforderung den Fachkräftemangel zu begegnen. Wie und ob Künstliche Intelligenz hilfreich sein kann, erklärt Judith Schliephake vom itb im Gespräch mit dem Orthopädie-Technik Journal des Bundesinnungsverbandes.

Der Fachkräftemangel ist eines der größten Herausforderungen des Handwerks. Anzunehmen ist, dass sich dieser durch die Bevölkerungsentwicklung sogar noch verstärken wird. Neben den Optionen der Herabsetzung des Renteneintrittsalters oder durch Zuwanderung stellt Künstliche Intelligenz (KI) eine Option dar. KI bringt hierbei meist keine größeren Veränderungen mit sich. Meist werden kleinere, wiederkehrende und zeitintensive Aufgaben von einer KI ganz oder teilweise gesteuert und können so Beschäftigte entlasten. Hierdurch können diese sich wieder auf die eigentliche wertschöpfende und handwerkliche Arbeit konzentrieren. Nichtsdestotrotz gilt es Chancen aber auch potenzielle Gefahren beim Einsatz von KI zu beachten. Es bedarf an Gestaltungsvorstellungen, die auf eine menschengerechte Einführung und Nutzung von KI abzielen, damit Betriebe abwägen können, ob KI eine Lösung für den eigenen Betrieb darstellt. Eine auf kleine und mittlere Betriebe zugeschnittene KI-Qualifizierung wird derzeit im Projekt KomKI entwickelt. Das Projekt wird gefördert durch Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Das vollständige Interview können Sie hier lesen.

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Künstliche Intelligenz nutzen! Aber wie?

Das itb entwickelt im Projekt KomKI eine Qualifizierung für das Handwerk, um Kompetenzen über Künstliche Intelligenz (KI) aufzubauen. Hierfür steht ein KI-Kompetenzbaukasten zur Verfügung, um KI für den eigenen betrieblichen Kontext zu bewerten.

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) bringt für das Handwerk große Chancen. Mögliche Anwendungsmöglichkeiten sind u. a.:

  • Rechnungsautomatisierung mittelts intelligenter Texterkennung,
  • KI-gestützte Prognosetools zur Optimierung der Liefer- und Produktionsmengen oder
  • Chatbots für die Erleichterung der Kundenkommunikation.

So kann KI die Effizienz von Arbeitsabläufen steigern und mehr Zeit für die eigentliche wertschöpfende Tätigkeit schaffen. Dennoch bedarf es auch der Betrachtung der möglichen Risiken beim Einsatz von KI. So können psychosoziale Gefährdungen z. B. durch die Aussicht auf Arbeitsintensivierung zunehmen. Gerade für die Abwägung der Chancen und möglichen Risiken braucht es an Kompetenzen aller beteiligten Personen.

Ziel des Projektes KomKI ist es daher, das Handwerk mit genau diesen Kompetenzen auszustatten. Führungskräfte, Beschäftigte, Betriebsrat sowie Beratende können durch die entwickelte KI-Qualifizierung die Chancen und Risiken erkennen und Strategien für eine KI-Nutzung im eigenen betrieblichen Umfeld entwickeln. Hierfür steht am Ende des Projektes ein KI-Kompetenzbaukasten zur Verfügung. Betriebe und Beratende können sich genau die KI-Inhalte und -Methoden „zusammenbauen“, die sie benötigen. Auf diese Weise kann KI im betrieblichen Alltag als eine von vielen Optionen für die eigenen Herausforderungen und Problemlagen gesehen und bewertet werden.

Das Projekt KomKI wird gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und läuft unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA).

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Nicole Brkic ist neue Mitarbeiterin am itb

Am 16.01.2023 begrüßte das Institut für Betriebsführung im DHI e.V. (itb) Nicole Brkic als neue wissenschaftliche Mitarbeiterin im Team.

Nicole Brkic studierte am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Bachelor Pädagogik und anschließend im Master Soziologie an der Karls-Ruprecht Universität Heidelberg. Inhaltlich beschäftigte sie sich bereits während des Studiums mit den Themenbereichen Betriebspädagogik, Technik- und Organisationssoziologie. Während des Masterstudiums war sie als wissenschaftliche Hilfskraft am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI tätig, wo sie nach dem Masterabschluss im Geschäftsfeld „Innovationen im Gesundheitssystem“ arbeitete. Dort beschäftigte sie sich unter anderem mit Fragen der Digitalisierung im Gesundheitssystem.

Am itb wird sie schwerpunktmäßig in dem Projekt 3D-Druck im Lebensmittelhandwerk (3DiH) sowie die didaktisch-methodischen Gestaltung von Lehr-/ Lernarrangements und die Konzeption von Seminarunterlagen für den Fortbildungsgang geprüfte/r Betriebswirt/in (HwO) unterstützen.

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Mit WIN:A Forschung in die Betriebe bringen

Erfolgreicher Auftakt der WIN:A Transfertage zeigt Ideen auf die Ergebnisse der Arbeitsforschung durch innovative Transfermethoden nutzbar zu machen

Die Gestaltung der Arbeit der Zukunft hängt von vielen Themen und Gestaltungsgrundsätzen ab, nicht zuletzt der Nutzbarkeit von Künstlicher Intelligenz, auch in kleinen und mittleren Betrieben. Die regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung stellten ihre Ziele und erwarteten Erkenntnisse dar und erarbeiteten, gemeinsam mit Wirtschaft, Sozialpartnern, Wissenschaft und Politik in Transferwerkstätten konkrete Maßnahmen und Ideen zum erfolgreichen Ergebnistransfer. Dabei stehen auch Regionen, die vom Strukturwandel geprägt sind im Mittelpunkt der Betrachtungen.

Bei der Podiumsdiskussion stellten Dr. Constantin Terton vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Boje Dohrn vom Netzwerk für Mittelstandsberater (IBWF), Dr. Hartmut Seifert ehemals von der Hans Böckler Stiftung und Dr. Martin Braun vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) heraus, dass erfolgreichem Transfer ein genaues Verständnis der adressierten Zielgruppe vorausgehen muss. Viele Inhalte, die für kleine und mittlere Betriebe gemacht werden, können noch besser auf die Betriebswirklichkeit zugeschnitten werden, vielfach auch mit Unterstützung von Beraterinnen und Beratern und weiteren Intermediären.

Er wird deutlich, dass Transfer zwischen Arbeitswissenschaft und betrieblicher Praxis neu gedacht werden muss. Entwicklungen stellen bundesweit, wie besonders auch in den von Strukturwandel geprägten Regionen vor Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, braucht es viele Akteure, Wege und Formate. Eine Aufgabe, der sich das Metaprojekt WIN:A in den nächsten Jahren kümmern wird um diese Aufforderung zur Vernetzung von Wissen nachzukommen.

Das Projektteam von WIN:A in Stolberg (v.l.): Cathrin Deutz (RWTH), Kathrin Hohlbaum (RWTH), Esther Borowski (RWTH), Theresa Jörissen (OM), Julia Maxi Bauer (itb), Isabelle Puccini (BTQ), Oleg Cernavin (OM), Carola Köppel (BTQ), Andreas Ihm (itb), Walter Lochmann (BTQ), Anja Koonen (RWTH).

Der WIN:A Transfertag 2022 fand am 25.10.2022 im Zinkhütter Hof in Stolberg statt. Einem Ort, an dem der Wandel der Arbeitswelt zum Greifen nah ist: Von einem Hüttenwerk für die Zinkerzeugung zu einem Ort der Dienstleistung – als Museum und Veranstaltungsort.

Das wissenschaftliches Begleit- und Transferprojekt t WIN:A („Wissens und InnovationsNetzwerk Arbeitsforschung“)wird im Rahmen des Förderschwerpunkt „Zukunft der Arbeit Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.

Weitere Informationen über das Projekt finden Interessierte unter www.wina-projekt.de

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Projekte, Veranstaltungen

Arbeitsschutz in Zeiten des steigenden KI-Einsatzes

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) steigt. Auch für den Arbeitsschutz beinhaltet dies Chancen wie auch neue Risiken. Auf der Arbeitsschutz Aktuell stellt das Projekt KomKI Aspekte der präventiven Arbeitsgestaltung beim Einsatz von KI vor. 

Viele Unternehmen nutzen bereits Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI). Die Anwendungsbereiche sind hierbei vielfältig und erstrecken sich von KI-basierten Assistenzsystemen über Robotik bis hin zur vorrausschauenden Wartung. Gerade im Handwerk ergeben sich hierbei viele Potentiale für den Arbeitsschutz. Insbesondere bei monotonen, wiederkehrenden Arbeiten, Tätigkeiten in extremen Höhen oder mit einer hohen Lärm- oder Staubbelastung kann KI hilfreich sein. So werden bereits Cobots (kollaborierende Roboter) im Modellbau und in der Schreinerei, Exoskelette im Bau-, SHK- oder Malerhandwerk oder auch Liftbots (robotischer Lastenzug) im Gerüsthandwerk eingesetzt, die durch KI lernen und sich individuell auf die Bedürfnisse des Betriebes sowie der Beschäftigten einstellen lassen. So können beispielsweise ergonomische Risikofaktoren frühzeitig erkannt, gesundheitsgefährdende Arbeiten übernommen und Arbeitsabläufe gesundheitsgerechter gestaltet werden. Nichtdestotrotz bedarf es auch der Betrachtung der möglichen Risiken beim Einsatz von KI. So können psychosoziale Gefährdungen, z. B. durch die Aussicht auf Arbeitsintensivierung oder den Arbeitsplatzabbau, zunehmen. Gerade für die Abwägung der Chancen und Risiken braucht es an Gestaltungsvorstellungen der präventiven Arbeit.

Wichtig bei der Einführung und Nutzung von KI in mittelständischen handwerklichen Betrieben sind spezifische Kompetenzen bei den Entscheidungsträgern, aber auch bei den Beschäftigten. Wie ein Aufbau dieser Kompetenzen  gestaltet werden kann, stellte das Projekt KomKI („Kompetenzen über Künstliche Intelligenz aufbauen“) im Regionalforum der Offensive Mittelstand auf der Arbeitsschutz aktuell in Stuttgart am 19.10.2022 vor und diskutierte die vorgestellten Möglichkeiten mit dem interessierten Fachpublikum.

Das Projekt KomKI ist gefördert durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Initiative Neue Qualität für Arbeit.

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Neue wissenschaftliche Mitarbeiterin am itb

Am 01.10.2022 begrüßte das Institut für Betriebsführung im DHI e.V. (itb) Esther Stern als wissenschaftliche Projektmitarbeiterin im Team.

Frau Stern promoviert an einer Arbeit zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und ist studierte Germanistin. Praktische Erfahrungen erwarb sie in der Forschung sowie im Projektmanagement.

Am itb wird sie schwerpunktmäßig in zwei Projekten zur digitalen Transformation und Selbstständigkeit sowie Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks mitwirken: Das Projekt 3D-Druck im Lebensmittelhandwerk (3DiH) hat die Entwicklung und Durchführung von 3D-Druck-Schulungen sowie die Zusammenführung von Handwerksbetrieben mit relevanten 3D-Markt-Akteuren zum Ziel; das Kompetenzzentrum Smart Services (KoSS III) bietet interessierten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eine zentrale Anlaufstelle zu Smart Services und die Möglichkeit, an einem regionalen Netzwerk der Kammern und Verbände zu partizipieren.

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mehrWERT eröffnet neue Beratungsbüros

Kurze Wege und der direkte Kontakt zum Betrieb

Im September wurden die beiden Beratungsbüros für die im Projekt „mehrWERT – Weiterbildungsverbund im ländlichen Raum“ beteiligten Landkreise Cloppenburg, Vechta und Diepholz sowie Hameln-Pyrmont, Schaumburg, Nienburg/Weser und Holzminden eröffnet.

Vor Ort in den Beratungsbüros, direkt im Betrieb oder auf regionalen Sprechtagen können sich kleine und mittlere Betriebe (KMU) ab sofort zu allen Fragen rund um das Thema Weiterbildung kostenfrei beraten lassen.

„Unsere Beratung richtet sich an alle KMU, die sich für bestehende oder kommende Herausforderungen wappnen möchten“, erklärt Linda Gutt von der Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Anika Weiß leitet sie das Projekt. Nach Klärung des Bedarfs und der Ressourcen suchen die Beratenden gemeinsam mit dem Betrieb nach passenden Weiterbildungen in der Region und geben Tipps zu Fördermöglichkeiten. „Sollten wir nicht fündig werden, gehen wir auf die regionalen Weiterbildungsanbieter zu und initiieren die Entwicklung eines passgenauen Angebots.“

Digitalisierung, Energieknappheit, veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen, Fachkräftegewinnung und -bindung etc.: mehrWERT unterstützt als Weiterbildungsverbund Betriebe bei der Bewältigung zukünftiger Herausforderungen.

Vor dem Hintergrund der Unverzichtbarkeit des lebenslangen Lernens und der zwingend notwendigen Fachkräftebeschaffung sind die mehrWERT-Büros außerdem wichtige Anlaufstellen, um sich wertvolle Informationen zu beschaffen, sich über Probleme auszutauschen und untereinander zu vernetzen.

Weitere Informationen zum Beratungsangebot gibt es hier.

 

Seit dem 01.11.2021 arbeiten das Institut für Betriebsführung im DHI e.V. (itb) und die Handwerkskammer Hannover Projekt- und Servicegesellschaft mbH gemeinsam mit den beteiligten Landkreisen im Projekt „mehrWERT – Weiterbildungsverbund im ländlichen Raum“.

Der Weiterbildungsverbund wird mit seinen mehrWERT-Büros durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die beteiligten Landkreise gefördert.

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Projekte, Veranstaltungen

Künstliche Intelligenz (KI) oder nicht? – Das ist hier die Frage!

Was ist Künstliche Intelligenz (KI)? Wie erkenne ich KI? Und wie lässt sich das Themenfeld KI in die Beraterpraxis des Handwerks integrieren?

Diesen Fragen ging der KI-Workshop bei der Tagung der technischen Beratenden 2022 nach.

Das Thema Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. Im Alltag und auch im Berufsleben ist KI bereits angekommen. Jedoch steigt die Nutzung von KI mit Unternehmensgröße. Aber auch kleine und mittlere Unternehmen sollen von KI profitieren können. Oftmals existieren im Handwerk jedoch noch Unsicherheiten (Wie kann ich KI in meine betrieblichen Prozesse integrieren?), Ratlosigkeit (Was ist KI überhaupt und lohnt sich der Einsatz für mich?) und auch Ängste (Bin ich kompetent genug? Werden Arbeitsplätze dadurch abgebaut?).

Bei der Bundestagung der technischen Beratenden 2022 in Karlsruhe widmeten sich Judith Schliephake (itb), Kristina Mangold (HWK-PSG) sowie Bruno Schmalen (Offensive Mittelstand) genau diesen Fragen. In einem spannenden und interaktiven Austausch erlebten die Teilnehmenden, dass es gerade nicht darum geht, die technische Seite von KI detailliert zu verstehen, sondern Gestaltungsvorstellungen und Lösungswege für die betriebsspezifischen Herausforderungen und Handlungsfelder zu entwickeln und Betriebe in diesem Prozess zu begleiten. Hierfür sind Kriterien entscheidend, anhand derer man KI auch noch in einigen Jahren bewerten kann, selbst wenn sich die Qualität von KI verändern sollte. Zudem geht es neben dem produktiven KI-Einsatz gleichzeitig um die präventive Arbeitsgestaltung.

Um genau das zu erreichen, werden derzeit KI-Qualifizierungskonzepte durch die Projekte En[AI]ble und KomKI entwickelt. Beide Projekte sind gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA).

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© Judith Schliephake, itb im DHI e. V.