itb Karlsruhe – Forschen für das Handwerk.

SINQ – Service-Integration & Netzwerk­management zur Verbesserung des sozialen Zusammen­lebens im Quartier

Projektart Drittmittelprojekt
Träger
gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit 01.03.2017 – 28.02.2020
Betreuende Julia Maxi Bauer
Judith Schliephake
Andreas Ihm

Beschreibung

Ältere Menschen, die in ihrer Alltagskompetenz eingeschränkt sind, stehen vor besonderen Herausforderungen:

  • Sie sind neben dem barrierefreien Wohnraum zunehmend auf zahlreiche und vielfältige Dienstleistungen angewiesen z. B. medizinisch/pflegerische Leistungen oder auch solche, die die Einbindung in ihr soziales Umfeld und damit Teilhabe ermöglichen.
  • Die Versorgungsstrukturen sind vorhanden, jedoch fehlt es häufig an Informationen und an der Vernetzung zuständiger Leistungserbringer.
  • Die Koordination und die Abstimmung können Betroffene und ihre Angehörige vor erhebliche Schwierigkeiten stellen und zu gesundheitlichen und finanziellen Belastungen führen

Hier setzt das Projekt SINQ an. Die Informations- und Dienstleistungslücke in Bezug auf die medizinisch-pflegerische Betreuung älterer Menschen und ihren Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben im vertrauten häuslichen Umfeld soll geschlossen werden. Mittels digitaler Vernetzung von Patienten und Dienstleistern wird ermöglicht, dass die individuellen Bedürfnisse der Klienten schneller ermittelt und auf diese mit bedarfsgerechten Angebot seitens der Dienstleiter reagiert werden kann. Auf diese Weise erfolgt zudem die bessere Vernetzung von relevanten Dienstleistern wie u. a. dem Universitätsklinikum, den Gesundheitshandwerken und Pflegediensten, wodurch sich wiederum Chancen für neue Wertschöpfungen ergeben.

Das Projekt SINQ macht die enormen Markt- und Digitalisierungspotenziale, die wirtschaftlichen Chancen und die Entwicklungen im Dienstleistungssektor für optimierte medizinisch-pflegerische Versorgungsstrukturen und das gesellschaftliche Zusammenleben nutzbar. Alle hierfür relevanten Akteure (Quartiersmanagement, Klinik, Sanitätshäuser, Selbsthilfegruppen, Therapeuten, Gesundheitshandwerk, Pflegedienste, etc.) werden zu einem ganzheitlichen und individuellen Dienstleistungsnetz kombiniert. Auf diese Weise kann größtmögliche Lebensqualität und ein selbstbestimmtes Leben für Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf erreicht werden, ohne dass die Betroffenen gegen ihren Willen in eine Pflegeeinrichtung gehen müssen.

Projektfortschritt

Der Projektflyer kann hier heruntergeladen werden.

Älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen – das war das Ziel von SINQ. Im Rahmen des Projekts wurden über drei Jahre lang Konzepte und Modelle entwickelt und umgesetzt, die helfen sollten, dieses Ziel zu erreichen. Oftmals betrat das Projektteam hierbei Neuland: Der Brückenschlag zwischen der IT-Welt der Anwendungsprogrammierer und anderen Akuteren verlief nicht immer reibungslos, aber trotzdem immer fruchtbar und zielorientiert. So wurden im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit verschiedene Akteure wie Quartiersmanagement, Kliniken, das Gesundheitshandwerk, Selbsthilfegruppen und Pflegedienste an einen Tisch gebracht und arbeiteten eng zusammen, um die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern.

Es wurden Blaupausen geschaffen, die nun in andere Regionen übertragen werden können. Gerade in Pandemie-Zeiten haben die Fragen, die hinter SINQ standen, an Bedeutung gewonnen. Ihre weiterführende Bearbeitung soll auch nach Ende der Projektlaufzeit dazu beitragen, (älteren) Menschen länger ein selbstbestimmtes Leben in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

Der umfangreiche Projektabschlussbericht gibt Aufschluss über die Ausgangslage und die Bestandserhebung, das Service-Plattform-Konzept, die Konzeption und Entwicklung der Dienste sowie die Validierung der im Projekt entstandenen Lösungen.

Veröffentlichungen

SINQ – Abschlussbericht

Projekt SINQ (2021)