
Projektart | Drittmittelprojekt |
Träger | ![]() gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) |
Laufzeit | 01.07.2021 – 30.06.2024 |
Betreuende | Dr. Uta Cupok Andreas Ihm |
Beschreibung
Die Initiative für das Projekt „Handwerkliche Dienstleistungen im ländlichen Raum“ (HaDiL) entstand im Rahmen vom „Aktionsbündnis Leben auf dem Land“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH). Die Projektförderung fand im Rahmen vom Bundesprogramm ländliche Entwicklung (BULE) des BMEL statt.
Ziel des Verbundprojektes „Konzeption und Erprobung von handwerklichen Dienstleistungen im ländlichen Raum“ (HaDiL) war es, den Kreislauf von Abwanderung, wirtschaftlicher Schwächung und Unterversorgung der Bevölkerung im ländlichen Raum mithilfe eines handwerklichen Dienstleistungszentrums in der ausgewählten Modellregion „Odenwald“ zu durchbrechen sowie mit umfassenden innovativen handwerklichen Dienstleistungen die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern, Handwerksbetriebe u.a. durch eine verbesserte Vernetzung zu stärken und die Odenwald-Region für Zuwanderung attraktiver machen.
Projektfortschritt
- Um bestehende Wertschöpfungsketten in der Odenwald-Region zu analysieren, wurden Betriebsbefragungen und Experteninterviews durchgeführt. Die Rückmeldungen von ca. 100 Betrieben und die Interviewergebnisse aus zehn Expertengesprächen wurden nun ausgewertet.
- Weiterhin wurden spezifische Kundengruppen befragt: Familien, junge Menschen, Existenzgründerinnen und Existenzgründer im Handwerk, Menschen mit Migrationshintergrund, ältere Menschen (Stichwort: Smart Home & Living), Menschen, die ein Haus bauen oder ein Haus sanieren (Stichwort: Energieeffizienz).
- Im Open-Innovation-Lab wurden neuartige, bedarfsorientierte (entsprechend den Ergebnissen aus der Kundenbefragung) und intelligente Dienstleistungen (Smart Services) entwickelt und zielgruppenspezifische Dienstleistungspakete geschnürt. Dazu fanden Workshops mit Teilnehmenden aus Wirtschaft, Politik, Schulen, Handwerk und aus der Kreativszene statt.
- Das Handwerksportal Odenwald (www.handwerk-odw.de) ist online. Es wird auch nach Projektende fortlaufend weiterentwickelt. Diese Dienstleistungsplattform soll dabei helfen, die Kundschaft mit den notwendigen Gewerken zielgerichtet zusammen zu bringen. Handwerksbetriebe können über das Portal Werbung machen, sich austauschen und die Plattform kann bei der Suche nach Auszubildenden, Fachkräften oder Betriebsnachfolge hilfreich sein.
- Im Rahmen des Projektes wurde das Konzept für die Odenwälder Handwerkstage entwickelt und im Jahr 2023 fanden sie erstmals in Erbach statt. Wegen der großen positiven Resonanz sollen sie in Zukunft regelmäßig (alle zwei Jahre) durchgeführt werden. Sie wurden nun mit dem Hessischen Demografie-Preis 2024 ausgezeichnet. Diese Ehrung unterstreicht die Bedeutung der Arbeit zur Stärkung des Handwerks in ländlichen Regionen.
Veröffentlichungen
Eine ausführlichere Übersicht der Projektergebnisse finden Sie auf der Homepage: www.dienstleistungszentrum-handwerk.de.
Das Konzept für ein „Handwerkliches Dienstleistungszentrum im ländlichen Raum“ kann bei der Kreishandwerkerschaft Odenwaldkreis abgerufen werden.
Projektabschluss
In den vergangenen drei Jahren wurde im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Modellprojekts HaDiL im Odenwald ein handwerkliches Dienstleistungszentrum für Betriebe und Bürgerinnen und Bürger im Odenwald aufgebaut. Das Dienstleistungszentrum bietet sowohl für Betriebe als auch für Kunden vielfältige Möglichkeiten zur Vernetzung und Angebot von Dienstleistungen und trägt z.B. durch Veranstaltungen wie die Odenwälder Handwerkstage oder Fortbildungsangebote zur Steigerung der Attraktivität und der Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume bei.
Auch nach Auslauf der Projektförderung Ende Juni 2024 bleibt das Dienstleistungszentrum und sein Angebot weiter bestehen. Um die Erkenntnisse des Projekts in die Breite zu tragen, stellt das Projektteam gerne seine Konzepte und Ergebnisse anderen interessierten Kreishandwerkerschaften und Kommunen im ländlichen Raum zur Verfügung. Dadurch kann das Modell „Handwerkliches Dienstleistungszentrum“ in weiteren ländlichen Raumen installiert werden, um diese zu stärken und zukunftsfähig zu gestalten.