Projektart | Forschungs- und Arbeitsprogramm des DHI (2016/17) |
Träger | gefördert durch den Bundesverband der UnternehmerFrauen im Handwerk e. V. (UFH) |
Laufzeit | 01.01.2016 – 31.12.2017 |
Betreuende | Julia Maxi Bauer Judith Schliephake Alisa Hauser |
Beschreibung
Aufgrund des Fachkräftemangels im Handwerk muss das Potenzial der Frauen, auch der mitarbeitenden Unternehmerehefrauen und -partnerinnen, stärker genutzt werden. Eine Studie, die die Qualifikation und die Erwerbsverläufe dieser Personengruppe analysiert, ermöglicht Rückschlüsse, welche Bausteine notwendig sind, um die Situation, Qualifizierung und Zukunftsplanung zu optimieren.
Zudem ist die Unternehmerehefrau oder -partnerin faktisch die „Mit-Chefin“ In vielen Familienbetrieben des Handwerks und übernimmt in vielfältiger Form Führungs- und Managementaufgaben. Diese betreffen vor allem den kaufmännischen und administrativen Bereich. Nur knapp ein Drittel dieser weiblichen Führungskräfte sind jedoch Miteigentümerinnen.
Gegenstand der Untersuchung ist die Lebens- und Erwerbssituation der Frauen. Dabei wird analysiert wie die Frauen selbst ihre Lebenssituation sowie den Betrieb, mit Herausforderungen und Interaktionen, erleben. Im Mittelpunkt des Forschungsprojektes stehen konkret folgende Schwerpunkte:
- Erwerbsverläufe der Frauen
- Familiäre Sphäre
- Betriebliche Arbeitssituation
Die Analyse der Lebens- und Erwerbssituation soll dabei helfen die Unterstützungshilfen und Weiterbildungsangebote weiter auf den Bedarf der Frauen anzupassen und eine Ressourcenaktivierung zu unterstützen. Die Studie soll Rückschlüsse ermöglichen, welche Bausteine notwendig sind, um die Qualifizierung zu optimieren und bestehendes Führungs- und Managementwissen für andere Frauen nutzbar zu machen
Projektfortschritt
Im Rahmen des Projektes ist der umfangreiche Abschlussbericht “Die Bedeutung mitarbeitender Unternehmerfrauen für ein zukunftsfähiges Handwerk. Eine empirische Studie der Lebens- und Erwerbsverläufe” erschienen.
Zentrale Erkenntnisse waren u a.:
- Die Rolle, die Position und das Selbstverständnis der mitarbeitenden Unternehmerfrauen in Handwerksbetrieben unterliegen – zumindest teilweise – einem Wandel, weg von der Unterstützerin hin zur Managerin des Betriebes.
- Es besteht Weiterbildungsbedarf. Dieser lässt sich nicht auf fehlendes Fachwissen zurückführen, sondern erklärt sich mit dem kontinuierlichen Wandel der Aufgabengebiete und den steigenden Ansprüchen der Frauen an ihre Arbeit.
- Es besteht der Wunsch nach zertifizierten Weiterqualifikationen und Weiterbildungsangeboten, die sich auf die spezielle Situation der Unternehmerfrauen richten.
- Verbände haben ein großes Aktivierungspotential hinsichtlich der Themen Weiterbildung, soziale Sicherung sowie des eigenen Rollenverständnisses.
- Die Frauen haben insgesamt eine hohe Berufszufriedenheit, auch wenn die Beanspruchung betriebliche und familiäre Belange in Einklang zu bringen hoch ist.
Veröffentlichungen
Die Bedeutung mitarbeitender Unternehmerfrauen für ein zukunftsfähiges Handwerk
Bauer, J. M., Schliephake, J. & Hauser, A. (2017)
Eine empirische Studie der Lebens- und Erwerbsverläufe. Karlsruhe 2017.