itb Karlsruhe – Forschen für das Handwerk.

Handwerk in Innenstädten: Neue Ansätze zur Sicherung, Neuansiedlung und Präsentation von Handwerksbetrieben

Projektart Forschungs- und Arbeitsprogramm des DHI (2022/23)
Träger
gefördert durch den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) – Abteilung Wirtschafts-, Energie- und Umweltpolitik
Laufzeit 01.01.2022 – 30.12.2023
Betreuende Dr. Jochen Siegele
Verena Berten

Beschreibung

Innenstädte und Ortsteilzentren sind wichtige Standorte für zahlreiche Handwerksbetriebe verschiedenster Gewerke. Die Möglichkeiten zur Standortsicherung und Neuansiedlung in zentraler Lage haben sich jedoch über die letzten Jahre verschlechtert. Die zentralen Standortschwierigkeiten für das Handwerk sind:

  • Verteuerung der Miete in den Einkaufslagen
  • Verdrängung aus Wohn- und Mischgebieten
  • Nachbarschaftskonflikte zwischen Wohnnutzung und gewerblicher Nutzung
  • Umnutzung innerörtlicher Gewerbegebiete

Neue Leitbilder zur Mischung von Wohnen und Arbeiten mit vielfältigen Angeboten und innovativen Unternehmen vor Ort sollen dem entgegenwirken. Auch die Folgenutzung derzeit vermehrt leerstehender Handelsimmobilien in inneren Stadtbereichen kann eine innovative Neuentwicklung von Flächen für das Handwerk in Innenstädten bewirken.

Das Projektziel besteht darin, gemeinsam mit dem Handwerk eine nachhaltige Stadtentwicklung voranzutreiben. Dabei werden folgende Schritte gewählt:

  • Relevanz des Handwerks zur Sicherung der Innenstädte als attraktive Arbeits- und Lebensorte darstellen
  • Best-Practice-Maßnahmen von Kommunen in inneren Stadtbereichen analysieren
  • Geeignete Vorgehensweisen, z.B. hinsichtlich zu berücksichtigender Rahmenbedingungen und einzubindender politischer Akteure, ableiten
  • Das weitere Forschungspotenzial darstellen

Projektfortschritt

Ziel des Projekts „Handwerk in Innenstädten“ als Teil des DHI-Forschungs- und Arbeitsprogramms 2022/2023 war es, gemeinsam mit dem Handwerk eine nachhaltige Stadtentwicklung voranzutreiben. Dabei wurde zunächst die Relevanz des Handwerks zur Sicherung der Innenstädte als attraktive Arbeits- und Lebensorte dargestellt. In Kooperation mit den Städten Hamburg, Neuss und Karlsruhe wurden zudem Best-Practice-Maßnahmen von Kommunen in inneren Stadtbereichen analysiert und geeignete Vorgehensweisen bei der Stadtentwicklung abgeleitet. Dafür können im Handwerk neue Geschäftsmodelle und veränderte Strukturen auch durch Digitalisierung Potenziale bieten, um individuell auf Kundenwünsche einzugehen und dadurch die Kundennähe weiter zu stärken. Neben Dienstleistungen sollte auch die Fertigung nah bei den Menschen in Innenstädten umgesetzt werden. Ein guter Ansatz hierfür sind Gewerbe- und Handwerkerhöfe im öffentlichen Eigentum, wie sie in manchen deutschen Städten schon entstehen und in anderen deutschen Städten in Planung sind. Eine stabile Nutzungsmischung und damit städtische Resilienz sind nicht mit einem einzigen Instrument, sondern nur im gezielten Zusammenwirken von Baurecht, Stadtentwicklungs- und Flächenpolitik, Verwaltungshandeln, moderner Fertigungs- und Immissionsschutztechnik und innovativem Städtebau sowie wachsender gegenseitiger nachbarschaftlicher Akzeptanz erreichbar.

In einer 23-seitigen Broschüre zusammengefasste wesentliche Erkenntnisse des Projekts stehen im unteren Bereich der Seite als Download zur Verfügung.

Veröffentlichungen

Handwerk in Innenstädten

Berten, V. & Siegele, J. (2023)
Institut für Betriebsführung im DHI e. V.