
Wie wird Nachhaltigkeit im Handwerk normal?
Im Rahmen des aktuellen DHI-Gemeinschaftsprojektes befassen sich die DHI-Institute mit der „Neuen Normalität“; dabei erforscht das Institut für Betriebsführung im DHI e.V. (itb, Karlsruhe) die First Steps zur Nachhaltigkeit.
Der Klimawandel wird inzwischen als Faktum („neue Normalität“) von der Breite der Bevölkerung anerkannt. Er zwingt uns auf weltweiter, auf europäischer und auf Bundesebene zur Umsetzung hochgesteckter Nachhaltigkeitsziele (SDG-Ziele der Vereinten Nationen, Pariser Klimaabkommen, deutsche Nachhaltigkeitsstrategie). Der Druck steigt, dass deutsche Unternehmen notwendige Schritte und Transformationen einleiten – so auch im Handwerk. Daher untersucht das itb derzeit speziell die First Steps der Nachhaltigkeit.
Auf Grundlage einer breiten Literaturrecherche konnten sieben bewährte First-Steps in Richtung Nachhaltigkeit identifiziert werden: 1. Positives Denken, 2. Recherche, 3. Bestandsaufnahme, 4. Strategie, 5. Konkrete Ziele und Maßnahmen, 6. Integration, 7. Verstetigung. Jeder dieser Schritte beinhaltet zahlreiche konkrete Maßnahmen, welche im Rahmen von Interviews mit erfahrenen Nachhaltigkeitsberatenden diskutiert und nach drei Kriterien (Beste Ergebnisse bei der Umsetzung im Betrieb; stärkste Motivation der Unternehmen, Maßnahmen umzusetzen; beste Beratungserfolge aus Beratungsperspektive) bewertet wurden.
Die Interview-Ergebnisse lassen Rückschlüsse darauf zu, welche konkreten Maßnahmen in Richtung Nachhaltigkeit die erfolgversprechendsten zu sein scheinen. Ein paar Beispiele zu den ersten Schritten: Als die wichtigsten Impulse beim ersten Schritt – dem „Positiven Denken“ ganz zu Beginn des Prozesses – wird das Vorleben durch die Unternehmensführung gesehen, aber auch Inspirationen durch Best-Practice-Beispiele. In der Recherche-Phase sind gut aufbereitetes Informationsmaterial rund um Nachhaltigkeit sowie handwerksspezifische Beratung von großer Bedeutung. Bei Schritt 3 sind allem voran passgenaue Tools (z. B. Checklisten für Handwerksbetriebe) hilfreich, um den Ist-Zustand und Ansatzpunkte im Betrieb zu ermitteln. Grundsätzlich gilt: mit den einfachsten Maßnahmen beginnen und mit den Herausforderungen wachsen.
Welche Empfehlungen für Handwerksorganisationen und Handwerksbetriebe aus den Ergebnissen abgeleitet werden können, wird Inhalt der weiteren Projektarbeit sein.
Weitere Informationen zum Nachhaltigkeitsschwerpunkt des itb finden Sie unter: https://www.itb.de/projekte/neue-normalitaet/
Ansprechperson: Dr. Esther Stern
Bildquelle (Titelbild)
© Pixabay
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